Delage D12 mit elektrifiziertem V12: Französische Marke wird wiederbelebt 2020-08-24
Siebzig Jahre: So lange ist es her, dass Delage sein letztes Auto gebaut hat. Fast 70 Jahre, um genau zu sein, denn die französische Marke stellte die Fahrzeugproduktion im Jahr 1953 ein. Das ist genauso lang, wie Captain America im Winterschlaf lag – nur so zum Vergleich. Die Marke ist in Deutschland heute wohl nur bei Freaks bekannt, doch in den 30er-Jahren war sie ein renommierter Luxus- und Sportwagenhersteller.
Wie Steve Rogers soll nun auch die Marke Delage aus dem Winterschlaf erwachen – und zwar mit einem Supersportwagen namens D12. Die Leitung von Delage Automobiles hat Laurent Tapie übernommen – das dürfte der Sohn des Politikers und Geschäftsmanns Bernhard Tapie sein, der ansonsten als Geschäftsmann in Sachen Sportwetten tätig ist.
Der Delage D12 wird hauptsächlich von einem 7,6-Liter-V12-Saugmotor angetrieben. Der Verbrenner wird von einem Elektromotor unterstützt. Insgesamt ergibt sich so eine Systemleistung von 1.130 PS (831 Kilowatt), die über ein Achtgang-Getriebe an die Räder weitergeleitet wird. Diese Version namens D12 GT wiegt 1.400 Kilogramm. Daneben gibt es eine leichtere Version mit der Bezeichnung D12 Club, die nur 1.310 Kilo auf die Waage bringt. Hier ist der Elektromotor etwas schwächer, so dass die Systemleistung bei „nur“ 1.038 PS liegt.
Laut Veröffentlichung auf Goodwood.com verwendet der D12 eine von der Formel 1 inspirierte Radaufhängung. Jacques Villeneuve persönlich, der Formel-1-Weltmeister von 1997, half als Testfahrer bei der Fahrwerksentwicklung mit.
Zu den Besonderheiten des D12 gehört die Sitzanordnung: Der Fahrer nimmt in der Mitte Platz, während der Beifahrer hinter ihm sitzt wie in einem Kampfjet.
Zusammen mit der starken Motorisierung führt diese aerodynamisch günstige Konfiguration zu enormen Fahrleistungen. So soll der Wagen in nur 2,5 Sekunden auf 100 km/h sprinten. Die Höchstgeschwindigkeit wurde nicht mitgeteilt. Doch Delage ist zuversichtlich, dass der D12 einen neuen Rundenrekord für Straßenfahrzeuge auf dem Nürburgring aufstellen wird.
Nur 30 Exemplare sollen vom Delage D12 hergestellt werden. Der Preis ist genauso atemberaubend wie das Auto: Rund 2 Millionen Euro werden fällig.