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Ist der Volkswagen ID.3 eine Evolution des IRVW Futura von 1989

Der Volkswagen ID.3 ist ein Auto, das uns inzwischen schon recht vertraut vorkommt. Wie auch immer, versuchen Sie sich an das erste Mal zu erinnern, als Sie ihn gesehen haben. Kam die ID.3-Optik Ihnen nicht bekannt vor? Auf uns wirkte Sie seltsam vertraut.

Nun haben wir herausgefunden, warum, nachdem wir eines Tages ein zufälliges Bild sahen. Da wurde uns klar, dass der ID.3 dem Fahrzeug auf dem Bild, dem IRVW Futura, sehr ähnlich war.

Einflüsse aus der Vergangenheit sind prinzipiell nichts Verwerfliches: Der Porsche Panamera wurde aus dem 989-Konzept der frühen 1990er-Jahre entwickelt. Oder denken wir nur an Retro-Autos wie den Ford Mustang Mach-E, den Fiat 500 oder den VW Beetle. Aber die Ähnlichkeiten zwischen dem ID.3 und dem IRVW Futura überraschen dann doch, bis hin zur Farbgebung.

Der 1989 auf der Frankfurter IAA präsentierte Futura wurde als Konzeptauto geboren und blieb ein solches für mehr als 30 Jahre. Betrachtet man die Serienversion des ID.3, die auf der IAA 2019 – der allerletzten in Frankfurt – vorgestellt wurde, kommen Erinnerungen an die Vergangenheit auf. Kein von Volkswagen produziertes Auto hat sich bisher am Styling des Futura orientiert – auch wenn VW die Studie damals als Auto für das Jahr 2000 vorgestellt hat. (… und die Heckleuchten leicht denen des späteren Golf III ähneln.)

IRVW steht übrigens für „Integrierte Forschung Volkswagen“. Leider war der Futura kein Elektroauto, denn außer dem GM EV1 gab es im Jahr 2000 kein wirkliches E-Auto. Sie können den VW ID.3 und den Futura auf unseren Bildern direkt vergleichen: Schieben Sie einfach den Pfeil-Button nach links oder rechts.

Der Futura hatte einen 1,7-Liter-Benziner mit einem G-Lader. Er leistete nur 82 PS, kam aber durch die Aufladung auf immerhin 155 Newtonmeter Drehmoment. Alle vier Räder waren lenkbar, wie bei der kommenden Mercedes S-Klasse. Aber hier konnten sie sich in die gleiche Richtung wie die Vorderräder oder in die entgegengesetzte Richtung bewegen. Erstere machten sie beim Spurwechsel stabiler, letztere reduzierten den Wenderadius drastisch.

Nichts davon schaffte es in den ID.3. Die Flügeltüren auch nicht. Obwohl der Futura mit einer Einparkhilfe, einem Bordcomputer, einer elektrischen Parkbremse und Abstandssensoren ausgestattet war, war es sein Aussehen, das uns wirklich beeindruckte.

Auffallend sind die kurzen Überhänge der Futura-Studie, ihre allgemeine Form, die Scheinwerfer, das steile Heck. All das ist auch am ID.3 zu sehen, als ob es sich um eine aktualisierte Version des Futura handelt. Sogar die großen Glasflächen ähneln sich bei beiden Fahrzeugen. Typisch für 1989 sind hingegen die bonbonfarbigen Sitzflächen. Das Cockpit im Futura nahm bereits das des Golf III von 1991 vorweg. Allerdings gibt es auch im ID.3 eine helle Innenraumgestaltung.

Die Erklärung für die erstaunliche Ähnlichkeit liegt wahrscheinlich in einem viel plausibleren Grund: der Aerodynamik. Der Futura hatte einen cW-Wert von 0,25 und das Ziel, „nur“ 6 Liter Benzin auf 100 km zu verbrauchen. Beim ID.3 beträgt der cW-Wert 0,267.

„Futura“ bezieht sich offensichtlich auf das Wort Zukunft, als eine Wette, welches Auto wir im Jahr 2000 fahren würden. Schade, dass wir 20 Jahre länger gebraucht haben, um ein solches Auto in die Serie zu überführen. Zu wissen, dass es keinen Verbrennungsmotor mehr braucht, ist ein Grund zum Feiern.

Paul Meier

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Paul Meier

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